Die Wechseljahre beschreiben die Zeit des Wandels von der geschlechtsreifen Frau zum “zweiten Frühling”.
In der TCM versucht man die Menstruation (Das himmlische Wasser = Tian Gui) so lange wie möglich zu erhalten, weil man sie als Entgiftung des Körpers von Schlacken betrachtet.
Da der Körper natürlicherweise in höherem Alter weniger Qi und Blut bildet stellt er die Menstruation ein, wenn er kein überschüssiges Blut mehr zur Verfügung hat. Durch den fehlenden Blutverlust hat der Körper wieder mehr Energie, was manche Frauen als richtiges Hochgefühl oder den “zweiten Frühling” erleben.
Das Yin beinhaltet in der TCM alle Körperflüssigkeiten, auch das Blut.
Man kann das Yin etwa mit der Kühlflüssigkeit in einem Motor vergleichen. Fehlt die Kühlflüssigkeit, läuft der Motor heiß.
Genau so passiert es in unserem Körper. Das Yin nimmt ab, wodurch das Yang in einen relativen Überschuss kommt. Relativ deswegen, weil es nur im Vergleich zum Yin zu viel ist, nicht aber generell.
Durch den Yin Mangel und den relativen Yang Überschuss entstehen die typischen Wechseljahressymptome wie Hitzewallungen, Nachtschweiß, Unruhe, trockene Haut und Schleimhäute, trockene Augen, Schlafstörungen etc.
“Lass Nahrung Deine Medizin sein”.
Über die Ernährung kann man die Säfte und damit das Yin des Körpers unterstützen, so dass der Körper nicht so heiß läuft.
Nahrungsmittel der Kategorie Neutral bis leicht kühlend und Säfte aufbauende Nahrungsmittel sollten vermehrt auf dem Speiseplan stehen.
Gemieden werden sollten Nahrungsmittel der Kategorie warm bis heiß und trocknend.
Was aber heißt das genau?
In der chinesischen Ernährungslehre werden die Nahrungsmittel nach ihrer thermischen Eigenschaft und ihrer Wirkung auf die einzelnen Funktionskreise eingeordnet.
Ganz grob kann man sagen, dass Nahrungsmittel welche im Sommer und im Süden wachsen eher kühlend wirken, Nahrungsmittel welche im Winter wachsen wirken meist eher wärmend.
Zubereitungsarten wie braten und frittieren wirken erhitzend und sollten daher gemieden werden. Besser wäre das Kochen, Dünsten und Backen von Nahrungsmitteln.
Generell gilt möglichst regelmäßig zu Essen, keine Mahlzeiten ausfallen zu lassen und in einer ruhigen Atmosphäre ohne Stress zu essen.
Getrunken werden sollte möglichst viel heißes Wasser.
Zu empfehlen sind Nahrungsmittel welche leicht kühlend und erfrischend wirken oder neutral sind:
- Gemüsesuppen
- Soja (kühlend)
- Algen (kühlend)
- Natürliche Bitterstoffe wie z.B. Löwenzahn, Radicchio, Chicoree
- Tomaten, Aubergine, Avokado, Spargel (Säfte aufbauend, kühlend)
- Rote Beete, Karotten, Kürbis (stärkt die Mitte)
- Birnenkompott, Trauben, Aprikosen, Beeren (Säfte aufbauend)
- Goji Beeren (besonders bei trockenen Augen geeignet)
- Dinkel, Hirse, Quinoa, Reis
- schwarzer Sesam, Chiasmen
- Hühnerei, Kalb, Rind, Gans, Ente
- Salbeitee (wirkt besonders schweißhemmend), Frauenmanteltee, Traubensaft, heißes Wasser!!
Meiden sollten Sie Nahrungsmittel die heiß und trocknend wirken:
- scharfe Gewürze wie Chili, Pfeffer, Ingwer
- Lamm, Wild
- Milchprodukte (verschleimen)
- Brot
- Kaffee (trocknet aus und wärmt), Schwarztee
- Rotwein (erwärmend)
- angebratene Fette Speisen
- Zucker, Süßigkeiten
- Rauchen (wirkt erhitzend und trocknet aus)
Blutaufbauende Früchtesuppe:
3 Teile Kirschen
1 Teil Longanfrüchte
1 Teil Bocksdornfrüchte
30 Minuten mit einer Vanilleschote in Wasser kochen.
Tee bei Schlafstörungen:
10g Weißdornblüten
20g Salbei
10g Melisse
20g Zinnkraut
20g Hopfenblüten
Weitere Tipps:
- Gegen Hitzewallungen helfen Waschungen mit Salbeitee
- Bei Schlafproblemen sollte auf Haferflocken verzichtet werden
- Akupunktur gegen innere Unruhe, Hitzewallungen, Schlafstörungen
- Aromaölmassage mit Salbei gegen Hitzewallungen
Sind die Beschwerden so stark ausgeprägt, dass die Ernährung alleine nicht ausreichend ist, kann unterstützend mit chinesischen Kräuterdekokten und Akupunktur geholfen werden.
Gerne berate ich Sie hierzu in meiner Praxis!